06.12.2025 / 15:00 - 18:00 Uhr

Auftaktveranstaltung: Psychodynamischer “Science Club”

Ein Veranstaltung der DPTV in Kooperation mit der Deutschen Fachgesellschaft für Tiefenpsychologie (DFT), organisiert von PD Dr. Michelle Brehm, Dr. Adrian Kind

Sehr geehrte Mitglieder,

als Landesgruppe der DPtV Berlin und in Kooperation mit der Deutschen Fachgesellschaft für Tiefenpsychologie (DFT e.V.) möchten wir Sie herzlich zur unserer Auftaktveranstaltung: Psychodynamischer “Science Club” – “Nicht ich Selbst” – Arbeit mit Patienten mit Depersonalisations und Derealisationsstörung einladen.

Datum: 06. Dezember 2025, 15:00 – 18:00 Uhr

Referent: Prof. Matthias Michel, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Stellvertretender Direktor und Oberarzt der Universiätsmedizin Mainz

Buchpublikation: Michal, M. (2023). Depersonalisation und Derealisation: die Entfremdung überwinden. Kohlhammer Verlag.

Abstract: Die Depersonalisations-/Derealisationsstörung (ICD-10: F48.1, DDS) ist mit einer Prävalenz von etwa 1 % in der Allgemeinbevölkerung eine häufige, aber oft nicht diagnostizierte psychische Störung. Betroffene beschreiben ihre eigene Person oder die Umwelt als unwirklich, fremd und distanziert – als sähen sie durch einen Schleier, befänden sich in einem Traum oder seien bloß Beobachter ihres Erlebens.

Depersonalisation (DP) und Derealisation (DR) sind umfassende Abwehrmechanismen gegen konflikthafte Gefühle. Sie ermöglichen Affektisolierung und Intellektualisieren, wenn die Affekttoleranz überschritten wird, indem sich das Selbst in einen losgelösten Teil aufspaltet, der den inakzeptablen Teil beobachtet. Obwohl die PatientInnen oft Ich-stark wirken, sind sie tatsächlich fragil, was im therapeutischen Prozess leicht zu Fehleinschätzungen, Allianzrupturen und blockierter Mobilisierung führen kann.

Im Workshop führt Prof. Mathias Michal, der seit vielen Jahren zu dieser Patientengruppe forscht und klinisch arbeitet, in das Krankheitsbild und seine Abgrenzung zu anderen dissoziativen Mechanismen ein. Anhand von Videodemonstrationen wird gezeigt, wie man in der ISTDP mit den Abwehrphänomenen von DP/DR von Moment zu Moment arbeiten und den Behandlungsverlauf psychometrisch evaluieren kann. Die Techniken lassen sich auch auf die Arbeit mit anderen fragilen PatientInnen übertragen.

Die TeilnehmerInnen erhalten die Möglichkeit, eigene Fragen einzubringen, schwierige Behandlungssituationen im Rollenspiel zu bearbeiten und Videomaterial aus der eigenen Praxis zur Supervision vorzustellen.

Science Club – Eine Veranstaltungsreihe von DPTV Berlin und DFT e.V.

Mit dem Science Club schaffen die Deutsche PsychotherapeutenVereinigung (DPTV) Berlin und die Deutsche Fachgesellschaft für tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie / Psychodynamische Psychotherapie (DFT) e.V. ein Forum, in dem wissenschaftliche Erkenntnisse und klinische Praxis eng miteinander verbunden werden.

Die Reihe richtet sich an Mitglieder von DPTV und DFT, die ihr Wissen erweitern und vertiefen möchten. In den Veranstaltungen werden aktuelle Entwicklungen der Psychotherapieforschung vorgestellt, praxisnah diskutiert und auf ihre Bedeutung für die klinische Arbeit hin überprüft. Dabei geht es darum, eine produktive Balance zwischen wissenschaftlicher Fundierung und pragmatischer Anwendbarkeit zu schaffen. Wir möchten den Austausch „Forschung für die Praxis“ fördern – Auf welche Fragen möchten Praktiker eine Antwort aus der Forschung.

Die TeilnehmerInnen erhalten die Möglichkeit, Einblicke in neueste Forschungsergebnisse zu gewinnen, diese gemeinsam zu reflektieren und in praxisorientierten Übungen auf die eigene therapeutische Arbeit zu beziehen. So bietet der Science Club Raum für fachlichen Austausch, wissenschaftlich fundiertes Lernen und die Weiterentwicklung psychodynamischer Therapiekompetenz.

Wir laden die Kolleg*innen herzlich ein und freuen uns, Sie im Science Club begrüßen zu dürfen.

 

Kostenfrei für  DPtV- & DFT -Mitglieder

 

 

Veranstaltungsort

Grimm’s Hotel, Flottwellstraße 45, 10785 Berlin